Nicht auf dem Holzweg

Holzleim: Tischlerarbeiten ohne Nägel und Schrauben

Guter Holzleim kann so manchen Nagel ersetzen. Aber nicht alle Holzklebstoffe sind für alle Anwendungen geeignet. PU-Kleber für Holz oder doch besser D3-Holzleim? Dieser Leitfaden erklärt, worin sich die verschiedenen Holzkleber unterscheiden und hilft herauszufinden, welcher der richtige für Sie ist.

Holzleim: Die Grundlagen

Leimen ist bei vielen Tischlerarbeiten ein wesentlicher Arbeitsschritt. Aber die Auswahl des besten Holzleims für eine spezielle Anwendung ist gar nicht so einfach. Wir erklären Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl des Holzklebers für Ihr Projekt achten müssen, damit das Resultat überzeugt.

In der Regel wird zwischen folgenden Holzleimen unterschieden:

  • Dispersionsleim (PVA oder PV/H): der gängigste Holzleim. Dieser Kleber ist im flüssigen Zustand meistens weiß und wird daher auch „Weißleim“ oder „Tischlerleim” genannt. Nach der Aushärtung ist er in der Regel durchsichtig. Dispersionsleime werden nach Beanspruchungsgruppen D1 bis D4 kategorisiert. Holzleime mit der Norm D2 sind zwar „feuchtfest“, allerdings nur für den Innenbereich geeignet. Dazu gehören Pattex Holzleim PV/H Standard und Pattex PV/H Holzleim Express. D3-Holzleime wie Pattex PV/H Wasserfest Holzleim besitzen eine erhöhte Wasserbeständigkeit und sind damit auch für den Außenbereich einsetzbar.
  • Glutinleim (Heiß- oder Knochenleim): Dieser Holzkleber ist ein Produkt aus tierischen Abfällen. Es gibt ihn in verschiedenen Arten; entweder flüssig oder als Granulat bzw. Flocken, die sich in Wasser auflösen lassen. Glutin-Kleber für Holz muss erwärmt und mit einem Pinsel aufgetragen werden. Beim Abkühlen entsteht dann eine starke Klebeverbindung.
  • Epoxidharze: Das sind in der Regel Epoxykleber, die aus zwei separaten Komponenten bestehen – Harz und Härter. Beim Mischen der beiden Komponenten, entsteht eine starke chemische Klebeverbindung, die als Spaltenfüller eingesetzt werden kann. Bei einigen Epoxidharzen dauert das Aushärten zwar mehrere Stunden, aber dafür ist der Holzleim wasserfest, extrem stark und widerstandsfähig. Ein 2-Komponenten-Kleber, der schnell aushärtet und sich gut mit Holz verträgt, ist der Pattex Kraft-Mix Extrem Schnell. Dieser Holzklebstoff ist auch zum Auffüllen von Rissen und Löchern gut geeignet.
  • Polyurethanleim (PUR- oder PU-Kleber für Holz): Ein lösungsmittelfreier Reaktionsklebstoff, der mithilfe von Feuchtigkeit aushärtet. Während des Aushärtens kommt es zu einem leichten Aufschäumen des PU-Holzleims, der nach dem Trocknen sehr widerstandsfähig ist.

Dispersionsleim: Welche Eigenschaften hat Holzleim?

PVA- bzw. PV/H-Kleber sind formaldehydfreie Dispersionsleime und daher farb- und geruchlos. Verwenden Sie den zuverlässigen Holzklebstoff dennoch am besten bei guter Belüftung. Er trocknet am schnellsten bei Raumtemperatur. Der Pattex PV/H Holzleim Express härtet besonders schnell aus und erreicht seine Endfestigkeit nach 24 Stunden.

Dispersionsleime sind perfekt geeignet für den Einsatz auf strukturierten Oberflächen wie Holz. Der Leim ist speziell dafür gedacht, Holzelemente miteinander zu verkleben. Die Klebeverbindung ist sogar stärker als das Holz selbst! Da nicht alle PVA-Klebstoffe wasserfest sind, sollten Sie die Produkthinweise des gewählten Holzleims sorgfältig lesen.

Wenn Sie einen lebensmittelsicheren Holzleim für Ihr Projekt benötigen, achten Sie darauf, dass Ihr Holzkleber von der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) geprüft wurde. Die meisten Holzklebstoffe wie PVA-Kleber sind allerdings nicht geeignet für Oberflächen, die mit Lebensmitteln oder Getränken in Berührung kommen.

Schritt-für-Schritt- Anleitung: Holzleim richtig anwenden

Holz und Leim: Damit diese beiden eine gute und dauerhafte Verbindung eingehen, will der Klebstoff korrekt angewendet sein. Hier eine Anleitung zur Verwendung von Holzleimen wie dem Pattex Holzleim PV/H Standard:

  1. Tragen Sie den Holzleim auf beiden zu verklebenden Elementen auf. Wischen Sie mit einem Lappen überschüssigen Leim ab, damit später keine Klebstoffreste auf der Oberfläche zurückbleiben.
  2. Verteilen Sie den Holzkleber dünn und gleichmäßig mit einem Pinsel oder Spachtel auf den Oberflächen.
  3. Pressen Sie die beiden Holzelemente aneinander. Für eine bessere Haftung reiben Sie die beiden Holzstücke leicht aneinander, um eventuelle Luftblasen aufzulösen.
  4. Fixieren Sie die beiden Teile mit einer Zwinge.
  5. Lassen Sie die Holzteile so lange fixiert, wie es die Bedienungsanleitung verlangt.
  6. Schmirgeln Sie nach dem Trocknen überschüssigen Holzleim einfach ab.