Mit den richtigen Tipps ist die Anwendung einer Kartuschenpistole ganz leicht. Wie auch Hobbyheimwerker das Werkzeug nutzen, um Fugenmasse oder Kleber aufzutragen, erfahren Sie hier.
Wann immer rund ums Haus etwas abgedichtet oder verfugt werden muss, werden Sie sehr wahrscheinlich eine Kartuschenpistole benötigen. Sei es, dass Sie eine Badewanne oder ein Ceranfeld abdichten, eine Außenwand verfugen oder ein neues Waschbecken versiegeln wollen.
Der Grund: Dichtstoffe wie Silikon und Acryl, aber auch viele Baukleber werden meist in Kartuschen angeboten. Die Kartuschenpistole hilft dabei, das Material möglichst gleichmäßig an seinem Bestimmungsort aufzutragen. Und das geht mit ein bisschen Übung denkbar einfach. Beim souveränen Umgang mit der Kartuschenpistole hilft die folgende Anleitung.
Wenn Sie kein Profi sind und nur ab und zu eine Kartuschenpistole benötigen, reicht eine einfache Kartuschenpistole (auch Skelettpistole genannt) in der Regel völlig aus. Investieren Sie am besten in ein stabiles Modell aus Metall.
Wenn Sie vorhaben, öfter mit einer Kartuschenpistole zu arbeiten (zum Beispiel beim Hausbau oder einer Renovierung), lohnt es sich, in eine hochwertige Kartuschenpistole zu investieren – zum Beispiel aus der Pattex-Profi-Linie. Die Premiumqualität garantiert beste Ergebnisse beim Verfugen und Abdichten.
Die korrekte Anwendung einer Kartuschenpistole beginnt mit dem Einlegen der Kartusche. Dabei helfen die folgenden Tipps.
- Lösen Sie die Spannung der Kartuschenpistole mithilfe des Hebels und ziehen Sie den Kolben nach hinten.
- Legen Sie die Kartusche ein und schieben Sie den Kolben wieder nach vorne, bis er fest gegen die Kartusche drückt.
- Entfernen Sie den Verschluss der Kartusche und setzen Sie die Spitze auf.
- Schneiden Sie die Kunststoffspitze der Kartusche schräg mit einem Cutter ab. Die Breite der Tüllenöffnung sollte dabei ungefähr der Breite der gewünschten Klebe- oder Fugenspur entsprechen.
Tipp: Schneiden Sie lieber erst etwas weniger ab, testen Sie die Breite der Silikonnaht und schneiden Sie anschließend gegebenenfalls etwas mehr ab.
- Entspannen Sie die Kartuschenpistole und ziehen Sie den Kolben zurück.
- Entfernen Sie die gebrauchte bzw. leere Kartusche aus der Kartuschenpistole.
- Setzen Sie eine neue Kartusche bei zurückgezogenem Kolben in die Kartuschenpistole ein.
Wenn Sie noch nie mit einer Kartuschenpistole gearbeitet haben, sollten Sie sich erst einmal damit vertraut machen. Kaufen Sie eine zusätzliche Kartusche für einen Probelauf, sodass Sie ausführlich üben können und bei der eigentlichen Anwendung den Bogen raushaben.
Tipp: Wenn Sie mit einer Kartuschenpistole arbeiten, sollten Sie immer Arbeitskleidung tragen und außerdem einen alten Lappen oder Küchenpapier zur Hand haben, um eventuelle Missgeschicke sofort beseitigen zu können.
So üben Anfänger die Anwendung einer Kartuschenpistole:
- Testuntergrund bereitlegen. Breiten Sie ein paar alte Plastiktüten aus, auf denen Sie mit der Kartuschenpistole üben können.
- Nachdem Sie die Kartusche eingelegt haben, drücken Sie langsam den Griff. Mit dem Pistolengriff steuern Sie den Auftrag der Masse. Achten Sie genau auf den ausgeübten Druck und darauf, in welcher Geschwindigkeit die Fugenmasse austritt.
- Üben Sie mit dem „Spiel“ des Pistolengriffs: Testen Sie, welchen Druck bzw. welche Spannung Sie aufbauen müssen, um einen gleichmäßigen Auftrag zu erreichen. Variieren Sie auch den Abstand zum Untergrund. Probieren Sie so lange herum, bis Sie ein gutes Gefühl für die Anwendung der Kartuschenpistole haben.
- Überprüfen Sie, ob die Breite des Strangs für Ihren Zweck passt. Tut er das nicht, verändern Sie den Abstand Ihrer Kartuschenpistole zum Untergrund oder schneiden Sie noch etwas mehr von der Spitze ab (für einen breiteren Strang).
- Gehen Sie erst dann zum „echten“ Projekt über, wenn Sie sich im Umgang mit der Pistole sicher fühlen.
Natürlich gibt es unzählige Einsatzgebiete für Kartuschenpistolen. Doch egal, ob Profi oder Hobbyheimwerker, ob Innen- oder Außenbereich: Das Verfugen mit Silikon ist einer der häufigsten Verwendungsfälle. Aus diesem Grund werden Kartuschenpistolen oft auch Silikonpistolen genannt. Die Anwendung der Kartuschenpistole funktioniert wiederum in jedem Fall gleich, egal, ob Silikon, Acryl oder Baukleber in der Kartusche steckt.
So verwenden Sie eine Kartuschenpistole richtig:
- Drücken Sie die Silikonmasse gleichmäßig aus der Kartusche. Üben Sie dabei einen gleichbleibenden Druck auf den Abzieher der Kartuschenpistole aus und halten Sie die Pistole in einem 45-Grad-Winkel. Tragen Sie das Material mit ruhiger Hand über die gewünschte Länge auf – idealerweise, ohne dabei abzusetzen.
Tipp: Die Breite der Silikonnaht können Sie unter anderem über den Durchmesser der aufgeschnittenen Spitze steuern. - Ziehen Sie die Fuge ab. Mit einem speziellen Glättwerkzeug oder einem Kunststoffspachtel glätten und formen Sie die Fuge. Das Einsprühen mit einem Wasser-Spülmittel-Gemisch bzw. das Befeuchten des Werkzeugs hilft dabei.
- Überflüssiges Silikon und Reste entfernen. Befeuchten Sie ein Stück Küchenpapier mit einem Gemisch aus Wasser und Spülmittel und wischen Sie damit überschüssiges Silikon weg. Alternativ können Sie Silikonreste mit einem stumpfen Cutter abtragen und dann nachwischen.
- Nachbessern. Sind nach dem Austrocknen der Fuge noch Silikonreste geblieben? Dann rücken Sie ihnen mit Silikonentferner zu Leibe.
- Entfernen Sie die Silikonkartusche aus der Pistole. Ist die Kartusche komplett leer, entsorgen Sie sie. Benutzte aber noch nicht entleerte Kartuschen, nehmen Sie aus der Silikonpistole heraus und verschließen die Spitze der Kartusche wieder mit der Kappe. Das verhindert das Austrocknen während der Lagerung.
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